Groningens Fredrik Stenman (rechts) |
Nach 19 Spieltagen ist Groningen Tabellenvierter der Eredivisie – nur vier Punkte hinter Spitzenreiter PSV Eindhoven. Heute kann der FC mit einem Sieg über den amtierenden Meister FC Twente theoretisch auf Platz zwei springen.
Groningens Geschäftsführer Hans Nijland bleibt
aber auf dem Boden: „Die Meisterschaft zu holen ist für uns eigentlich unmöglich, wenn man unseren Etat mit den Etats der großen Klubs vergleicht. Deren Kader sind durch die finanziellen Mittel viel ausgeglichener.“ Bisher blieb Groningen aber von Verletzungen verschont und kann ganz oben mithalten. „Außerdem hatten die Groninger zuletzt viel Glück mit den Neuzugängen“, sagt der Leeraner Heino Müller. Der ehemalige Trainer von Germania Leer und heutige Jugend-Koordinator der SG Leer-Loga kann es beurteilen. Er ist oft zu Gast bei Spielen in der Euroborg, dem Stadion des FC: „Ich kann jedem Fußballfan aus der Region einen Besuch nur empfehlen.“ Inzwischen fahren mehrere Ostfriesen regelmäßig zu den Partien – aus Leer ist das problemlos in 45 Autominuten zu schaffen. Auch der Leeraner Hansi Schoon ist häufig vor Ort. „Mein Sohn Jannik spielt in der Jugend des FC Groningen. So kam es zustande, dass ich mir auch oft Spiele der Profimannschaft anschaue.“ Schoon lobt: „Die Mannschaft spielt tollen Fußball. Die Atmosphäre im Stadion gefällt mir außerdem sehr.“
Das Euroborg-Stadion bietet rund 23.000 Zuschauern Platz und wird als „grüne Kathedrale“ bezeichnet, da sie komplett in den Vereinsfarben erstrahlt. Der FC Groningen ist die beste Heimmannschaft der Eredivisie. Auswärts holte die Mannschaft von Trainer Pieter Huistra nur zwei Siege aus neun Spielen. Da die Liga in den vergangenen Jahren immer ausgeglichener geworden ist, scheint aber alles möglich zu sein. „Vor einigen Jahren hätte schließlich auch niemand gedacht, dass Twente einmal Meister werden kann“, sagt Heino Müller.
Durch die Erfolge sind inzwischen auch finanzkräftige Vereine auf die Groninger Spieler aufmerksam geworden sind. Gerüchten zufolge interessiert sich Juventus für Tim Matvz und Dusan Tadic. Fenerbahce hat ein Millionen-Angebot für den Schweden Andreas Granqvist vorgelegt. „Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass sich größere Vereine für unsere Spieler interessieren“, sagt Hans Nijland. Bestes Beispiel ist Arjen Robben. Der wurde bekanntlich in der Nähe von Groningen geboren und nutzte den FC als Sprungbrett zu seiner internationalen Karriere.
Groningen kann sich auf seine gute Jugendarbeit und den richtigen Riecher beim Einkauf von Talenten verlassen. Am Freitag gab der Klub die Verpflichtung des 19-jährigen Uruguayers Matias Jones bekannt. Mit einem anderen Uruguayer hatten die Niederländer beste Erfahrungen gemacht. Der FC Groningen war der erste Verein von Luis Suarez in Europa. Inzwischen spielt der 23-Jährige bei Ajax und wird von internationalen Spitzenklubs gejagt.
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