Helmut Borgmann flüstert seinen Fußballspielern immer gute Tipps |
Die fußballverrücktesten Menschen sind vielleicht die, die ihre Leidenschaft fernab der großen Öffentlichkeit leben. Der Leeraner Helmut Borgmann ist einer von ihnen. Seit 40 Jahren ist Borgmann bereits als Fußballtrainer tätig – vor allem im Jugend- und Schulfußball. „Die Begeisterung, welche die Jugendlichen für den Fußball mitbringen, fasziniert mich. Es ist großartig, wenn man sich gemeinsame Ziele setzt und dafür kämpft. Das schweißt zusammen“, sagt der 58-Jährige. Doch seine Teams haben sich nicht nur Ziele gesetzt, sondern diese meistens auch erreicht.
Besonders erfolgreich war Helmut Borgmann mit seinen Schulfußball-Mannschaften. 2008 gewann sein Mädchenteam des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) den niedersächsischen Landesentscheid und nahm daraufhin an den Deutschen Meisterschaften im Schulfußball teil. Zwei Jahre zuvor war Borgmann dieses Kunststück bereits mit seiner Jungs-Mannschaft gelungen. „Das war großartig. Wir waren die besten Schulfußballteams in Niedersachsen. Die Reisen zu den Deutschen Meisterschaften bleiben in besonderer Erinnerung. Mit den Mädchen waren wir im Europapark Rust untergebracht. Mit den Jungs ging die Fahrt nach Berlin.“
Der NFV-Vizepräsident Ferdinand Dunker (links) und der Ehrenamtsbeauftragte für Weser- Ems, Hubert Börger, überreichten den DFB-Ehrenamtspreis an Helmut Borgmann (Mitte). |
Besondere Auszeichnung
Sein Engagement rund um den Schulfußball brachte dem Leeraner 2008 sogar eine besondere Ehrung ein: Helmut Borgmann erhielt den DFB-Ehrenamtspreis. Ausgezeichnet wurde er für seine Leitung des Projektes „Leistungsorientiertes Fußballspielen in der Schule“. Doch der Preis darf auch als Ehrung für jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz im Fußballbereich gesehen werden.
"Kann mich mit Funktionärsdenken nicht anfreunden"
Zwanzig Jahre war der Studienrat als Kreisauswahltrainer tätig. Zuletzt fungierte er außerdem als Lehrwart des Fußball-Kreises Leer. Doch das Engagement beim Fußballkreis endete nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorsitzenden, Johann Schön. „Ich finde es immer noch schade, dass das so gelaufen ist. Aber ich kann mich mit diesem Funktionärsdenken nicht anfreunden. Deswegen war es besser, dass ich aufgehört habe“, sagt Helmut Borgmann.
Seit 1978 lebt Borgmann inzwischen in Leer. „Der Liebe wegen“ ist der Ibbenbürener nach Ostfriesland gekommen. In seiner Heimat hatte er unter anderem bei seinem Stammverein SV Cheruskia Laggenbeck für Aufsehen gesorgt. Der Lehrer spielte in der Bezirksliga und Bezirksoberliga.
Als er nach Ostfriesland kam, macht Borgmann sich auch hier schnell einen Namen. Von 1978 bis 1981 feierte er mit dem VfR Heisfelde Erfolge als Spielertrainer. Es folgte eine Zeit als Spielertrainer bei Grün-Weiß Firrel, ehe ihn 1983 ein Kreuzbandriss ausbremste. Danach widmete sich der Trainer-B-Lizenz-Inhaber dem Training des Fußball-Nachwuchses. Zunächst in Heisfelde, später auch beim VfL Germania Leer, wo er in den 1990er Jahren die A-Jugend und die B-Jugend trainierte.
Am VfL hängt nach wie vor sein Herz. Borgmann ist Germania-Mitglied und fiebert bei fast jedem Spiel der ersten Mannschaft im Stadion mit. „Richtig zu schätzen weiß man den Wert des Fußballs erst, wenn man darauf verzichten muss“, sagt der TGG-Lehrer und spielt auf seine gesundheitlichen Probleme an.
Nach Bandscheibenvorfällen musste Borgmann einen Gang zurückschalten. „Die Verbundenheit zum Fußball lasse ich mir aber nicht nehmen“, lacht der 58-Jährige. Und so betreute er in dieser Woche seine Schulfußballmannschaften beim Kreisturnier.
„Nicht so verkopft sein“
Borgmann sagt: „Schule darf nicht so verkopft sein. Wir müssen den Schülern auch die richtige Abwechslung bieten können. Mit dem Schulfußballprojekt haben wir eine schöne Symbiose aus Spaß und Pflichtbewusstsein geschaffen.“ Nach 40 Jahren ehrenamtlichen Engagements betont Helmut Borgmann: „Ohne meine Frau Annegret wäre das alles nicht möglich gewesen. Sie hat mir immer den Rücken frei gehalten und hat daher großen Anteil an den Erfolgen, die ich mit dem Fußball-Nachwuchs feiern durfte.“
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